Wissenschaftsminister Thümler macht endlich das, was seitens des Bundes schon lange zugesagt ist. Die Ausbildung der Hebammen wird bis Januar 2020 in ein Studium überführt. Das ist in der Europäischen Union bereits Standard. Jetzt endlich zieht Niedersachsen nach. „Die Umsetzung ist mehr als überfällig. Die Freien Demokraten freuen sich, dass der Minister nun endlich unsere Forderung in die Tat umsetzt“, so die wissenschaftspolitische Sprecherin der FDP-Fraktion im Niedersächsischen Landtag, Susanne Schütz.
Die FDP hat schon vor über einem Jahr einen Antrag mit der Forderung der Umstellung der Hebammenausbildung in ein Duales Studium eingebracht – statt sich damals schon auf den Weg zu machen, haben Wissenschafts- wie Sozialministerium lange an einem Modell mit Erhalt von Examen und reinen Aufbaustudiengängen festgehalten. „Wir haben mit Anfragen, im Plenum und im Ausschuss immer wieder darauf hingewiesen, dass das Modell nicht mit der Gesetzeslage im Bund übereinstimmt. Offenbar hat sich diese Erkenntnis jetzt auch in den zuständigen Ministerien durchgesetzt“, kommentiert Schütz die Ankündigung des Ministers vom Mittwoch, die Überführung in ein Studium nun umzusetzen. „Das Studium ist ein Zeichen auch der sozialpolitischen Verantwortung, die Hebammenausbildung zukunftsfest zu machen“, so Schütz weiter.
Mit der Umsetzung stellen sich nun Fragen, die seitens des Ministeriums zügig beantwortet werden müssen. Wenn es künftig nur vier Studienstandorte geben soll, wird es für eine flächendeckende Versorgung mit Hebammen in ganz Niedersachen wichtig sein, wie die Verteilung der Studierenden in den umfangreichen Praxisphasen des Studiums aussieht. „Die Landesregierung darf hier keine Region aus den Augen verlieren. Wir bleiben am Ball und werden weiter nachfragen, um den Druck hoch zu halten“, verspricht Schütz.
Hintergrund: Am Mittwoch hat Wissenschaftsminister Thümler die Pläne der Landesregierung zur Hebammenausbildung vorgestellt.