Zur wohnungs- und städtebaulichen Debatte in der Aktuellen Stunde am Donnerstag im Niedersächsischen Landtag, erklärt die baupolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion, Susanne Schütz:
„Wir müssen uns immer vor Augen führen, dass wir quer durchs Land unterschiedliche Herausforderungen in Sachen Wohnungsbau haben. In den Ballungszentren, den Großstädten, besonders den Universitätsstädten, ist der Wohnungsmangel nicht nur offensichtlich, sondern wird wohl auch in Zukunft anhalten. Gleichzeitig ist das Problem in strukturschwächeren Gegenden nicht die Schaffung zusätzlichen Wohnraumes, sondern zum Teil eher die Belebung des vorhandenen. Und ein Großteil der Kommunen verzeichnet jetzt Wohnraummangel – läuft aber in ein paar Jahren sehenden Auges dann in drohenden Leerstand.
Vielfältige Probleme brauchen vielfältige und vor allem flexible Lösungen. Statt lediglich auf die Ausweisung neuer Bauflächen zu setzten, sind Nachverdichtung und Umnutzung von Gewerbebauten zu Wohnbauten oder umgekehrt ein guter Ansatz, um auf lokale Bedürfnisse zu reagieren. Flexibilität würde auch beim Denkmalschutz helfen, denn alte Häuser werden nur gekauft, wenn sie an moderne Wohnbedürfnisse angepasst werden können. Dringend notwendig sind Ansätze zur Wiederbelebung der Innenstädte, denn mit einer Reaktivierung des öffentlichen Raums, mit mehr Aufenthaltsqualität in den Städten werden Innenstädte als Aufenthalts- wie auch als Wohnorte wieder interessanter. Menschen müssen die Chance bekommen, Nachbarn zu werden, sich kennen zu lernen und dafür brauchen sie entsprechende Räume. Die Beschlüsse des Landtags in dieser Woche für mehr Wohnen und für attraktivere Innenstädte sind hier ein guter Start, lassen aber das finale Maß an Gestaltungsfreiheit für die Bürger oft vermissen. Diese wissen jedoch häufig am Besten, wie sie zukünftig leben wollen.“