Der Neubau der Sidonienbrücke beschäftigt seit Wochen Bürger, Medien und Politik. Mathias Möller, planungspolitischer Sprecher der FDP-Ratsfraktion, zeigt sich mit den jetzigen, überarbeiteten Plänen der Verwaltung zufrieden und fordert eine zügige Abstimmung. Den Antrag der BIBS-Fraktion auf einen Erhalt der alten Brücke und damit weitere langwierige Prozesse lehnt Möller ab, ebenso einen überdimensionierten Neubau, wie er in Diskussion ist.
Zuallererst: „Der Neubau ist notwendig“, betont Möller. Nur so sei langfristig gewährleistet, dass dort nicht immer wieder Hand angelegt werden müsse. Eine Ertüchtigung der Holzkonstruktion sei nicht nachhaltig. Doch vor allem um das „Wie“ wird aktuell ausgiebig diskutiert. Möller zeigt sich erleichtert über die Wendung, die die Pläne genommen haben. Völlig unverständlich sei der ursprüngliche Plan gewesen, die Breite auf vier Meter zu verringern. „Dank der Intervention von vielen Seiten, auch von der FDP, bleibt die ursprüngliche Breite nun erhalten – hier hat die Verwaltung dankenswerterweise ein offenes Ohr für die Wünsche der Bevölkerung gehabt.“
Die Brücke müsse schließlich unterschiedlichen Nutzergruppen gerecht werden. „Trotz der immensen Radfahrerzahlen müssen auch Fußgänger und vor allem Kinder die Brücke sicher nutzen können“, sagt Möller. „Je geeigneter die Brücke als Fahrrad-Rennstrecke ist, umso gefährlicher wird es für Kinder, die zu dem nahe liegenden Spielplatz gehen möchten.“ Vor diesem Hintergrund sei auch die vorgesehene Anpassung der Höhenverhältnisse hilfreich, um das abschüssige Gelände zur Brücke hin etwas auszugleichen und damit die Fahrradgeschwindigkeit zu reduzieren.
Die ebenfalls diskutierte ovale Form des Neubaus hält Möller für eine gute Idee. „So kann man am Geländer stehen und die Aussicht genießen, ohne dem Verkehr im Weg zu stehen.“ Allerdings sei damit die Wiederverwendung des Brückengeländers nicht mehr möglich. „Es wäre aber ohnehin zu niedrig und auch nicht kindersicher, wie uns die Stadt mitteilte“, unterstreicht der Freidemokrat.
Schlussendlich drängt Mathias Möller nun auf ein Ende der Debatte und eine Entscheidung. „Es ist wichtig, dass wir sie geführt haben; sie hat uns wichtige Erkenntnisse und gute Ergebnisse gebracht, aber der Prozess darf jetzt nicht mehr zu lange dauern.“ Von der ersten Station der Vorlage im Rat über eine Ortsbegehung, den Runden Tisch und die Ausschüsse wieder in den Rat sei ein zu langer Weg für ein eher einfaches Unterfangen wie einen Brückenneubau. „Wenn wir alles so lange diskutieren würden, hätten wir Stillstand in Braunschweig!“
Dass nun auch noch der Planungs- und Umweltausschuss über einen weiteren Antrag abstimmen muss, nämlich den der BIBS-Fraktion auf Erhalt der alten Brücke mit einem weiteren Runden Tisch und langen Planungsprozessen, lässt Möller den Kopf schütteln. „Zu diesem Zeitpunkt noch mit einem derartigen Vorschlag um die Ecke zu kommen, sprengt die Grenzen dessen, was für ein solches Vorhaben angemessen ist. Man kann den Eindruck bekommen, die BIBS will die Diskussion so weit in die Länge ziehen, bis die Brücke wegen Baufälligkeit geschlossen werden muss.“