Die FDP-Ratsfraktion sucht ein Rezept gegen Leerstand in Geschäftsräumen. Denn der ist in vielerlei Hinsicht ärgerlich: Sie vergeuden Ressourcen, bringen keine Einnahmen und keinen Nutzen und sehen auch noch unschön aus – während an anderer Stelle Räume gesucht werden. In der Burgpassage und dem Welfenhof beispielsweise liegt viel Fläche brach. Die FDP-Fraktion ist auf eine Idee aus München gestoßen, wie mit solchen Orten umgegangen werden kann und hat eine Anfrage an die Verwaltung gestellt, ob diese Idee auch hier funktionieren könnte.
„Leer stehende Räume könnten für die Kreativwirtschaft und Kulturschaffende genutzt werden“, erklärt Carsten Lehmann, Mitglied im Kulturausschuss. „In München koordiniert eine zentrale Stelle leerstehende Geschäfts- und Büroräume. Auf Antrag können Pop-up-Shops, Zusammenschlüsse von Freiberuflern, Kulturinitiativen oder ähnliche diese Räume nutzen – bis sie wieder regulär vermietet werden.“ Räume auf Zeit seien besser als keine Räume, finden die Freidemokraten – „und die Startphase kann von jungen Unternehmern dazu genutzt werden, sich zu etablieren und eventuell eine feste Bleibe zu finden.“
Von der Stadtverwaltung möchte die FDP-Fraktion nun wissen, wer in Braunschweig welche Art der Zwischennutzungskoordination betreibt und ob speziell für die Burg- und Welfenhofpassage derartige Pläne bestehen. „Wir kennen die Galerien auf Zeit“, sagt Lehmann, „aber wir glauben, dass auch Bürolösungen oder Quartierszentren für alle Beteiligten fruchtbar sein können. Wenn die finanzielle Belastung für die Stadt nicht zu groß ist, halten wir so ein Konzept wie in München für durchaus nachahmenswert.“
Zu dem Münchner Kompetenzteam gehören neben der Leerstandskoordination auch Aufgaben wie Beratung, Qualifizierung und Hilfe bei Vernetzung. Wie man sich in Braunschweig von den Bayern noch inspirieren lassen wolle, müsse sich zeigen, sagt Lehmann.