Jeder Meter Fußweg scheint einer zu viel zu sein für viele Schüler unserer Schulen. Diesen Eindruck jedenfalls kann man gewinnen, wenn man morgens die Wagenkolonnen vor manchen Braunschweiger Schulen sieht. Ein mögliches Mittel gegen diese sogenannten Elterntaxis sieht die FDP-Fraktion im Rat der Stadt in dem Konzept der „Laufbusse“. In einer Anfrage bitten die Freidemokraten die Verwaltung, sich mit diesem Konzept zu beschäftigen.
Kurz gefasst handelt es sich dabei um begleitetes Laufen. Entlang einer festgelegten Strecke sammeln erwachsene Begleitpersonen die Kinder an ausgeschilderten Haltestellen ein und gehen mit ihnen gemeinsam zu Fuß bis zur Schule. „Eltern können sich hierbei tageweise abwechseln, so ist mehr gewonnen, als wenn sie jeden Tag fahren müssen“, sagt Mathias Möller, schulpolitischer Sprecher der Fraktion.
„Elterntaxis haben eigentlich nur Nachteile“, findet er: „Sie schaden der Umwelt, sie rauben den Eltern Zeit und vor allem gefährden sie die Sicherheit der Kinder: einerseits durch den massiven Verkehr vor den Schulen und andererseits, indem sie den Kindern die Möglichkeit nehmen, ihre Umgebung zu Fuß zu erleben. Wer nur die letzten 20 Meter bis zur Schultür laufen muss, lernt nicht, sich im Straßenverkehr zu bewegen.“ Durch das Laufen an der frischen Luft werde dem Bewegungsdrang der Kinder Rechnung getragen und sie lernten den Schulweg kennen und wie man ihn sicher bewältigt. „Nach einer Weile können die Kinder dann sogar selbstständig gehen und brauchen keine Begleitung mehr“, ist Möller sicher.
In anderen Städten sei das Konzept bereits erprobt. Von der Verwaltung wollen die Freidemokraten wissen, ob sich Laufbusse in Braunschweig etablieren ließen. „Elterntaxis sind jedenfalls keine gute Option“, sagt Möller. „Für schlechtes Wetter gibt es Regenjacken oder im größten Notfall Fahrgemeinschaften.“